Corporate Responsibility – muss ich das als Bewerber kennen?

Corporate Responsibility im Bewerber Blog

Im Ressort HR tauchen immer wieder ein paar Anglizismen auf, von denen man als Bewerber vor allem bei größeren oder moderneren Arbeitgebern schon einmal gehört haben sollte. Einer davon: Corporate Responsibility, der auch Corporate Citizenship und Corporate Governance beinhaltet. Den Begriffen fehlt Bekanntheitsgrad, zumindest aber Trennschärfe.

Gemeint ist damit, dass Unternehmen für die Auswirkungen Ihrer geschäftlichen Tätigkeiten auf Gesellschaft, Umwelt und Wirtschaft Verantwortung übernehmen. Corporate Responsibility steht dabei für eine Philosophie der Transparenz und Respekt vor den Kapitalgebern der Unternehmung. „Unternehmierische Nachhaltigkeit“ ist eine mögliche Übersetzung. Nachhaltig, da die Unternehmensleitung neben ökonomischen auch ökologische und soziale Faktoren berücksichtigt – und zwar nicht nur auf sich selbst beschränkt, sondern entlang der gesamten Supply chain. Echtes Handeln im Bereich Corporate Responsibility wird kurzfristig zwar zu Kosten durch Veränderungsprozesse führen, bringt jedoch vermarktbare Unterscheidungsmerkmale und damit handfeste Wettbewerbsvorteile für den Arbeitgeber.

Dabei ist im Auge zu behalten, dass die CR-Maßnahmen im Einklang mit den Unternehmenszielen bleiben und kein Selbstzweck oder was auch immer daraus wird. In meiner hier immer gerne zitierten „Heimatbranche“ (Vertragsgebundener Automobilmarkenhandel) sind zu starke Abweichungen vom Kerngeschäft regelmäßig zu beobachten und daher auch selten von Erfolg gekrönt. Denn das Ausstatten von Kreisligisten (wenn überhaupt) mit Trikots oder das Sponsoring von Golfclubs zahlt nicht wirksam auf das Tagesgeschäft ein, ist streng genommen kein CR und entstammt eher der Kategorie „wir hatten keine bessere Idee“.

Grundlegend sind – zumindest in Deutschland – Arbeitszeiten, Gleichbehandlung oder Arbeitsrecht bereits durch den Gesetzgeber umfangreich geregelt.

Positive Effekte erreichen Unternehmen nach meiner Überzeugung durch Übertreffen von Standards (z.B. der zertifizierten Händlerstandards der Fahrzeughersteller oder Importeure), Entwicklung von einem positiven Unternehmensleitbild unter echtem Einbezug der Belegschaft, Bereitstellung durchdachter und vollständiger OnBoardingprozesse oder durch flexible Arbeitsmodelle.

Mehr zum Thema C(S)R finden Sie auf der Seite der Bundesvereinigung Deutscher Arbeitgeberverbände (BDA) unter www.csrgermany.de

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