Ein erfrischend anderes Stellenangebot

Was die Bewerbung auf Arbeitnehmerseite ist, stellt das Stellenangebot auf Arbeitgeberseite dar. Auf beiden Seiten wird nicht immer optimal formuliert. Das ist jetzt jedoch nicht die Geburtsstunde von St3llenangebot.de, sondern nur der Hinweis auf eine erfrischend anders gemachte Profil-Beschreibung. Sie wurde gerade auf Stepstone veröffentlicht und es geht um eine Sales Manager Position mit folgenden Worten:

“DAS IST IHR PROFIL:

Sie sind Ausbildungs- oder Studienabbrecher, haben eine oder keine berufliche Ausbildung bzw. Bachelor- oder Masterabschluss? Sie haben keine oder Sie haben Vertriebserfahrung? Bei uns zählt der Ehrgeiz und die Freude am Job.”

Hier möchte man offenbar viele ansprechen, anstatt abzuschrecken. Es werden Titel erwähnt, aber nicht explizit gesucht. Das dürfte mehr Bewerber ansprechen und ermutigen – ich kann mir gut vorstellen, dass dieser Arbeitgeber damit mehr Auswahl erhält und so den besseren Kandidaten einstellen kann. Was meinen Sie?

Initiativbewerbung

In einem Video auf Youtube hat mir gerade einer dieser Verkaufsexperten (damit wir von der gleichen Spezies sprechen: Ich meine die, die immer ein Buch zu verschenken haben) die Initiativbewerbung proklamiert. Der Experte verkündet darin, er würde sogar ausschliesslich Initiativbewerbungen verwenden. Da gäbe es keine Konkurrenz, daher wären die Chancen viel besser.

Das es erstmal auch keine freie Stelle gibt, wird dabei aber mit keiner Silbe erwähnt. Darum habe ich auf B3Werbung die Initiativbewerbung kein einziges Mal thematisiert. Sie ist eine ganz normale Bewerbung, nur eben nicht auf ein Stellenangebot, sondern ins Blaue hinein versandt. Das kann man machen, muss sich jedoch über die geringeren Response- und Einstellchancen im Klaren sein.

Als Bewerber hatte ich mit Initiativbewerbungen bisher noch keine Erfolge. Als Entscheider war ich selten in Firmen, die im HR Ressort gut genug organisiert waren, um im Bedarfsfall auf geeignete Initiativbewerbungen zurückgreifen zu können.

Initiativbewerber, die ich “in der Schublade” hatte, haben im konkreten Bedarfsfall nicht funktioniert, da sie in dem Moment unseres Bedarfs selbst keinen hatten. Für mich kein Grund, die Initiativbewerbung gesondert zu behandeln. Ein Geheimtipp, wie davon in dem Video die Rede war, ist das aus meiner Sicht definitiv nicht. Dafür ist der Hut auch etwas alt. Was meinen Sie dazu?